Märchenrosengarten & Novalis Rose
Novalis hat für sein Romanfragment Die Lehrlinge zu Sais das Märchen von Hyazinth und Rosenblüte geschrieben. Bereits als Kind war er ein begnadeter Märchenerzähler, der seine Geschwister mit fesselnden Fantasiegeschichten zu unterhalten wusste. Fantasie und Märchenwelt sind ein wichtiger Teil seines poetischen Werkes.
Um die Schlossterrasse blühen von Frühsommer bis Herbst 500 Märchenrosen und spezielle Züchtungen mit Bezug auf die Region, insgesamt 16 verschiedene Sorten in vielfältigen Farbvarianten. Die Strauch- und Beetrosen erinnern an Märchen und Sagen und tragen Namen wie Bremer Stadtmusikanten, Sterntaler, Cinderella, Rotkäppchen, Rosenfee, Gebrüder Grimm oder Kupferrose.
Im Garten von Schloss Oberwiederstedt (Geburtshaus von Novalis) wächst eine besondere Rose, die lavendelblaue Novalis-Rose. Sie erinnert an ein zentrales Motiv der Romantik: die blaue Blume. Novalis verwendete das Symbol als erster in seinem Romanfragment Heinrich von Ofterdingen.
Die Rose ist eine gemeinsame Züchtung der Novalis-Stiftung "Wege wagen mit Novalis" und der Firma Kordes. Die reich gefüllten Blütenschalen der aufrecht buschig wachsenden Pflanze werden bis zu 10 cm breit und sind von zartem Duft.
"...aber die blaue Blume sehn' ich mich zu erblicken."
"Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die zunächst an der Quelle stand und ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern berührte."
"...unter allen Blumen gefiel mir Eine ganz besonders (...). War sie nicht blau?"
"Ist mir nicht zu Muthe wie in jenem Traume, beym Anblick der blauen Blume?"
Novalis, Heinrich von Ofterdingen, HKA Bd.1, S.195, 197, 201, 277.