Geschichte des Schlosses
948 Wiederstedt wird in einer Urkunde von Kaiser Otto I. als "Wederstede" erstmals urkundlich erwähnt. Es geht als Schenkung an das Moritzkloster in Magdeburg. Im Unterdorf steht bereits eine der Gottesmutter Maria geweihte Kirche, die eine der frühesten Missionskirchen im Mansfelder Land ist.
968 Das Erzbistum Magdeburg wird eingerichtet, der Ort Wiederstedt geht an das Hochstift Halberstadt.
1233 Albrecht von Arnstein gründet ein Hospital auf dem Kupferberg bei Hettstedt, das 1255 in ein Kloster umgewandelt wird.
1233 Albrecht von Arnstein gründet ein Hospital auf dem Kupferberg bei Hettstedt, das 1255 in ein Kloster umgewandelt wird.
Ab 1256 Die Klosterschwestern errichten in Oberwiederstedt ein neues Kloster und ziehen 1261 dorthin um. Das Kloster lebt unter dem Ordensregal des hl. Augustinus und ist als Dominikanerinnen-Kloster bezeugt. Einflussreiche Priorinnen wie Mechthild von Arnstein, Elisabeth von Blankenburg und Lutterut von Barby prägen die Geschichte des Klosters.
1259 Papst Alexander IV. bestätigt dem Kloster seine vorhandenen und zukünftigen Besitzungen und befreit es von der Zahlung des Kirchenzehnts. Über 100 Nonnen leben Ende des 13. Jahrhunderts in Oberwiederstedt. Zum Klosterbesitz gehören in den Folgejahren Ländereien und Güter, Dörfer, Dorfkirchen, Wald und Mühlen, außerdem Einkünfte aus Steuern, Naturalien, Zehnten und Rechten in mindestens 35 Ortschaften. Zu den Privilegien des Klosters zählen außerdem in Oberwiederstedt das Gericht und das Recht zur Befestigung.
1505 Propst Jonas Kämmerer erbaut eine neue Propstei auf dem Klostergelände, wo heute das Schloss steht.
1523 16 Klosterfrauen verlassen das Kloster und schließen sich der Reformation an. Unter ihnen ist eventuell die spätere Frau Thomas Müntzers, Ottilie von Gersen.
1525 (3. Mai) Im Deutschen Bauernkrieg wird das Kloster geplündert. Die Klosterbibliothek wird vernichtet. Die Nonnen fliehen nach Allstedt und Mansfeld, kehren jedoch nach Ende des Krieges ins Kloster Oberwiederstedt zurück.
1540 Das Kloster wird säkularisiert, die letzten Ordensschwestern erhalten eine Leibrente und bleiben vermutlich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts am Ort.
1543 Die letzte Urkunde aus dem Kloster Oberwiederstedt über den Verkauf von Ländereien wird besiegelt.
1547 Graf Albrecht von Mansfeld übernimmt das säkularisierte Kloster und richtet hier ein Amt ein.
1561 Die Mansfelder Grafen verpfänden das Amt Oberwiederstedt für 14.000 Goldgulden an den kursächsischen Rittmeister Jacob von Blankenburg auf Hildebrandshagen (1525-1595).
1595 Jacob von Blankenburg stirbt. Es erbt seine Nichte Catharina von Blankenburg.
1609 Catharina von Blankenburg heiratet in zweiter Ehe Hans Christoph von Hardenberg (1581-1645) und bringt Amt Oberwiederstedt mit in die Ehe.
1614 Mit dem Tod seiner Frau tritt Hans Christoph von Hardenberg das Amt an Ernst Ludwig von Burgsdorf, Ehemann der Liboria Ursula, geb. von Blankenburg und Erbin seiner Frau ab.
1634 Amt Oberwiederstedt fällt an Hans Christoph von Hardenberg zurück und bleibt ab jetzt in Familienbesitz.
1618-1648 Dorf und Gut Oberwiederstedt leiden im Dreißigjährigen Krieg.
1687 Der Wiederauf- oder Umbau des Schlosses ist beendet. Hierauf verweisen die Jahreszahl und das Ehewappen von Hildebrand Christoph von Hardenberg (1621-1682) und Magdalena Christina von Sehestedt (1631-1688) über dem Schlossportal.
1694 Georg Anton von Hardenberg (1666-1721), Enkel des Hans Christoph von Hardenberg, begründet eine eigene Wiederstedter Linie, die 1742/44 zusätzlich das Erblehngut Oberwiederstedt von Johann Wolfgang Bodenburger erwirbt. Er ist der erste, der ständig auf Schloss Oberwiederstedt lebt.
1763 Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg übernimmt das väterliche Gut.
1772 (2.Mai) Georg Philipp Friedrich von Hardenberg wird als zweites Kind und Stammhalter der Eheleute Heinrich Ulrich Erasmus von Hardenberg und Bernhardine Auguste, geb. von Bölzig, im Schloss Oberwiederstedt geboren.
1945 Die Familie von Hardenberg wird im Zuge der Bodenreform enteignet und muss fliehen. Das Schloss wird geplündert, das Inventar verstreut. In das leere Gebäude ziehen vorübergehend Vertriebene ein.
1981 Seit den 1950er Jahren wird Schloss Oberwiederstedt als Senioren- und Pflegeheim genutzt. Jetzt muss es wegen baulicher Mängel schließen.
1987 Das Schloss wird aus der Liste der Kulturdenkmale der DDR gestrichen. Ihm steht der Abriss bevor.
Ab 1988 Mit dem Abriss ist bereits begonnen. Eine Bürgerinitiative sichert und saniert in ehrenamtlicher Arbeit das Schloss. Am 2. Mai 1989 eröffnet im Erdgeschoss eine Novalis-Gedenkstätte.
1992 (2. Mai) Am Geburtstag des Dichters wird die Internationale Novalis-Gesellschaft gegründet.
2001 (25. März) Am Sterbetag des Dichters wird die Novalis-Stiftung „Wege wagen mit Novalis“ errichtet.